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Künstliche Intelligenz als Chance für den Entlastungsdienst Schweiz

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt – auch im sozialen Bereich. Der Entlastungsdienst Schweiz hat 2024 erste gezielte Schritte unternommen, um KI sinnvoll in den Arbeitsalltag zu integrieren. In praxisnahen Workshops, unter anderem in Bern, Zürich und Aargau/Solothurn, wurde erforscht, wie KI als unterstützendes Instrument genutzt werden kann, um Mitarbeitende zu entlasten, Prozesse zu optimieren und neue Potenziale für die Betreuung von Angehörigen zu erschliessen.

Ein Mann sitzt vor einem Bildschirm, auf dem der Schriftzug KI zu sehen ist.
Ein Mann sitzt vor einem Bildschirm, auf dem der Schriftzug KI zu sehen ist.

Strategischer KI-Einstieg mit Pilotprojekten 

Ein umfassender Wandel beginnt klein: Der Entlastungsdienst Schweiz setzte 2024 auf praxisnahe Pilotprojekte, um KI-Technologien gezielt zu testen. Besonders erfolgreich war der Einsatz von ChatGPT als Arbeitsunterstützung. Mitarbeitende konnten durch intelligente Text- und Recherchetools effizienter arbeiten und mehr Zeit für individuelle Betreuung aufwenden. 

Zusätzlich wurde mit externen Partnern an einem KI-gestützten Assistenten gearbeitet, der häufige Fragen rund um die Entlastungsangebote automatisiert beantwortet. Diese ersten Erfahrungen zeigen: KI kann den sozialen Sektor sinnvoll ergänzen – wenn sie gezielt und mit Bedacht eingesetzt wird. 
 

KI und Kulturentwicklung: Mitarbeitende im Mittelpunkt 

Technologische Innovation allein reicht nicht aus. Entscheidend ist eine Kultur der Offenheit und Partizipation. Daher wurden Workshops und Dialogformate organisiert, um Mitarbeitende aktiv in die KI-Strategie einzubinden. Neben internen Schulungen zum "Prompt Engineering" – der optimalen Nutzung von KI-gestützten Tools – fanden in Bern, Zürich und Aargau/Solothurn Workshops statt. 

Diese boten nicht nur einen Überblick über den KI-Einsatz im Entlastungsdienst, sondern förderten auch den Austausch zwischen den Standorten. Die Rückmeldungen waren eindeutig: KI wird als Chance gesehen, sofern sie den Arbeitsalltag erleichtert und ethische Fragen klar geregelt sind. 
 

Datenschutz und Qualität: KI mit Verantwortung nutzen 

Ein verantwortungsvoller Umgang mit KI ist zentral, besonders in einem sensiblen Bereich wie der Betreuung. Der Entlastungsdienst Schweiz hat daher gezielt Richtlinien erarbeitet, um den Datenschutz zu gewährleisten. Anonymisierung von Daten, gezielte Zugriffsbeschränkungen und ein verantwortungsbewusstes KI-Management stehen im Fokus. 
 

Ausblick: KI als strategischer Bestandteil der Digitalisierung 

Die ersten Schritte sind gemacht – nun geht es darum, KI nachhaltig in die Digitalstrategie des Entlastungsdienstes zu integrieren. Geplant ist, erfolgreiche Pilotprojekte weiterzuentwickeln und gezielt in den Alltag einzubinden. Gleichzeitig bleibt der Dialog mit Mitarbeitenden, Partnern und Fachstellen essenziell, um KI bedarfsgerecht und verantwortungsvoll zu gestalten. 

Mit dieser strategischen Herangehensweise ist der Entlastungsdienst Schweiz gut aufgestellt, um die Chancen der Künstlichen Intelligenz gezielt zu nutzen – für eine effizientere, menschlichere und zukunftsfähige Betreuung. 

Autor: Udo Michel, Geschäftsführer Entlastungsdienst Kanton Bern

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