Unsere Betreuungspersonen leisten täglich Grossartiges, und positives Feedback ist eine wertvolle Bestätigung. Doch Zufriedenheit allein genügt nicht, entscheidend ist, ob unsere Unterstützung langfristig die gewünschte Wirkung entfaltet – sowohl bei den betreuten Personen als auch bei ihren Angehörigen, die durch unsere Unterstützung mehr Freiräume gewinnen.
Um dies zu messen, nutzen wir ein strukturiertes Wirkungsmodell, das vier zentrale Ebenen unterscheidet:
Input: Die eingesetzten Ressourcen, z. B. geschulte Betreuungspersonen
Output: Erfasst unsere direkten Leistungen, z. B. die Anzahl der Einsätze.
Outcome: Zeigt, welche konkreten Veränderungen daraus resultieren – fühlen sich die betreuten Personen weniger einsam? Haben sie mehr soziale Kontakte?
Impact: Betrachtet die langfristigen Effekte, wie die Verzögerung eines Heimeintritts.
Beispiel: Einsamkeit gezielt entgegenwirken
Einsamkeit kann ernsthafte gesundheitliche Folgen wie mentale und körperliche Erschöpfung, Depressionen und andere chronische Leiden haben. Um dem gezielt entgegenzuwirken, setzen wir auf eine ressourcenorientierte Unterstützung.
Ein Beispiel dafür sind begleitete Spaziergänge. Sie ermöglichen soziale Kontakte, stärken das Wohlbefinden und tragen dazu bei, dass betreute Personen länger selbstbestimmt leben können. Solche gezielten Angebote fördern die soziale Teilhabe und können langfristig dazu beitragen, einen frühen Heimeintritt zu vermeiden.
Qualität sichern durch Wirkungsmessung
Wirkungsmessung ist kein einmaliger Prozess, sondern ein kontinuierlicher Kreislauf. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen direkt in unsere strategische Planung ein und helfen uns, bestehende Angebote weiterzuentwickeln, neue bedarfsgerechte Angebote zu schaffen und unsere Betreuungspersonen optimal zu schulen.
Unsere Unterstützer:innen sollen sicher sein, dass ihre Spenden und Fördergelder gezielt und wirksam eingesetzt werden. Eine klare, nachvollziehbare Wirkungsmessung schafft Vertrauen und zeigt, dass wir effizient und wirkungsvoll arbeiten.
Doch Transparenz bedeutet für uns mehr als nur Zahlen. Sie bedeutet auch, offen zu zeigen, welche Massnahmen besonders wirkungsvoll sind und wo Optimierungspotenzial besteht. Nur durch kontinuierlichen Austausch können wir unser Angebot verbessern und den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.
Unsere Wirkung ist unser Erfolg
Wirkungsmessung ist für uns kein Selbstzweck, sie ist ein zentrales Instrument zur kontinuierlichen Weiterentwicklung unserer Betreuungsangebote. Jeder Einsatz soll eine spürbare Verbesserung im Alltag der betreuten Personen bewirken.
Unsere Grundhaltung bleibt dabei unverändert: Wir stehen für eine Betreuung, die Selbstbestimmung fördert und individuell abgestimmt ist. Eine fundierte Wirkungsanalyse hilft uns, unsere Angebote gezielt weiterzuentwickeln und so den grösstmöglichen Nutzen zu erzielen.
Wirkungsmessung erfordert Zeit und Ressourcen, doch diese Investition lohnt sich. Sie hilft uns, unsere Arbeit noch wirksamer zu gestalten – für unsere Organisation, unsere Partner:innen und vor allem für die Menschen, die auf unsere Unterstützung zählen.
Denn am Ende zählt nicht, wie viele Einsätze wir leisten, sondern was sie bewirken.
Autorin: Silvia Kreutz, Leiterin Finanzen und Administration, Entlastungsdienst Kanton Bern
«Am Ende zählt nicht, wie viele Einsätze wir leisten, sondern was sie bewirken.»