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Interessengemeinschaft für betreuende Angehörige Aargau

Die «Interessengemeinschaft für betreuende Angehörige Kanton Aargau» (IG) wurde ins Leben gerufen, um die Lebensqualität von betreuenden Angehörigen zu verbessern und ein starkes Netz aus Entlastungsangeboten sicherzustellen. Als Mitglied der Gemeinschaft setzt sich der Entlastungsdienst Aargau-Solothurn aktiv für die Verbesserung der Versorgungskette ein.

Die 2020 gegründete Interessengemeinschaft vereint die grössten Unterstützungsorganisationen des Kanton Aargau. Gemeinsam mit der Fachstelle Alter und Familie bilden sie ein starkes Netzwerk, das die Koordination und Effizienz der Unterstützungsangebote fördert. Die gemeinsamen Anstrengungen verbessern nicht nur die Qualität der Betreuung, sondern auch den Zugang zu relevanten Informationen. 

 

Ein zentrales Element dieser Zusammenarbeit ist die Webseite www.ag.ch/ichhelfe. Dort finden Angehörige und Fachpersonen umfassende Informationen zu verschiedenen Themen und Entlastungsangeboten. Die beteiligten Organisationen stellen ihre Ressourcen gebündelt zur Verfügung, sodass Angehörige schnell und unkompliziert die benötigte Hilfe finden. Ein weiteres wichtiges Projekt der IG ist das digitale Lernmodul, das den Mitarbeitenden der Mitgliedsorganisationen und weiteren Interessierten wertvolle Informationen zu den beteiligten Organisationen und deren Rolle innerhalb der Versorgungskette liefert. 

 

Fokusthema 2024: Young Carers 

Die IG legt jedes Jahr ein Fokusthema fest, zu dem diverse Massnahmen geplant werden. Auch der Tag der betreuenden Angehörigen vom 30. Oktober wird jeweils unter dem gewählten Motto begangen. Im Jahr 2024 lag der Schwerpunkt auf den «Young Carers». Das sind junge Menschen, die sich regelmässig um eine nahestehende Person kümmern, die gesundheitlich eingeschränkt ist, sei es aufgrund einer Krankheit, Behinderung, Sucht oder nach einem Unfall. Oftmals sind diese jungen Menschen im Schul- und Arbeitsumfeld unauffällig und ihre verantwortungsvolle Rolle wird von anderen nicht wahrgenommen. 

 

Doch die Zahlen zeigen, dass es in der Schweiz weit mehr «Young Carers» gibt als bislang angenommen: Fast 8% der 10- bis 15-Jährigen beteiligen sich regelmässig an der Betreuung oder Pflege eines Angehörigen. Trotz der grossen Belastung empfinden viele Young Carers ihre Situation als normal und nehmen kaum Hilfe in Anspruch – nicht selten auch aus Scham. Sie treten erst dann in den Fokus, wenn sie beispielsweise durch Schlafmangel oder stressbedingte Probleme in der Schule oder am Arbeitsplatz auffallen. 

 

Vielfältige Aktionen: Plakate, Videos und eine Veranstaltung 

Die IG hat 2024 eine Reihe von Aktionen initiiert, um auf diese unsichtbaren Heldinnen und Helden aufmerksam zu machen. Plakate und Flyer wurden bereitgestellt, um das Umfeld der Betroffenen zu sensibilisieren. Diese Materialien, die auch an Schulen verteilt wurden, sollten auch den jungen Betroffenen selbst eine Möglichkeit bieten, sich mit ihrer eigenen Rolle auseinanderzusetzen. Zusätzlich wurden zwei Videos auf den sozialen Medien veröffentlicht, die darauf abzielen, Young Carers für ihre eigene Situation zu sensibilisieren und ihnen konkrete Hilfe anzubieten. 

 

Ein Höhepunkt des Jahres war die hybride Veranstaltung „Früh Verantwortung übernehmen – Young Carers“, die am 30. Oktober 2024 im Salzhaus in Brugg stattfand. Mit einem wissenschaftlichen Input der Careum Hochschule Gesundheit und Interviews mit ehemaligen Young Carers sowie einer Selbsthilfegruppen-Leiterin erhielten die Teilnehmenden wertvolle Einblicke in das Leben von Young Carers 

 

Ausblick 2025: Fokus auf Demenz 

Im Jahr 2025 konzentriert sich die Interessengemeinschaft in Zusammenarbeit mit Alzheimer Aargau auf die Angehörigen von Menschen mit Demenz. Weitere Informationen hierzu sind auf der Webseite der IG verfügbar. 

Autorin: Kim Böhlen, Leiterin Kommunikation, Entlastungsdienst Schweiz 

 

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